Für Pilotinnen und Piloten ist es von großer Bedeutung, das Wetter zu kennen, bevor sie starten. Besonders, wenn es um Sichtflüge (Visual Flight Rules, VFR) geht. Ein Wetterphänomen, das bei VFR-Flügen besonders gefährlich sein kann, ist Nebel. Pilotinnen und Piloten müssen in der Lage sein, die Nebelanalyse für VFR-Flugwetter zu lesen und zu verstehen.

Neben Nebel ist auch sehr niedrige, geschlossene Bewölkung für VFR-Pilotinnen und -Piloten ein Grund, nicht fliegen zu können. Hier sind Untergrenzen unter 1000 ft kritisch und unter 500 ft gefährlich. Unter solchen Bedingungen kann man nicht sicher starten, fliegen oder landen. Wir zeigen, wie du deine Nebel bzw. sehr niedrige Wolken im VFR-Flugwetter richtig liest und analysierst.

Wie genau die Nebelanalyse funktioniert und wie du sie mit den Nebelkarten von TopMeteo präzise interpretierst, zeigen wir in diesem Artikel. 

Was ist Nebel?

Nebel ist eine Ansammlung von Wassertröpfchen in der Luft in Bodennähe. Von Nebel wird meteorologisch bei einer Sicht von weniger als einem Kilometer gesprochen. Für VFR-Flüge ist aber schon bei weniger als 1,5 km Schluss. Nebel ist im Prinzip nichts anderes als eine Wolke mit Bodenkontakt. Bei ansteigendem Gelände wird dies als aufliegende Bewölkung bezeichnet.

Wie und wann entsteht Nebel?

Nebel entsteht, wenn Luft sich abkühlt, die Temperatur den sog. Taupunkt erreicht und bei weiterer Abkühlung dann sogar Kondensation eintritt. Wasserdampf wird in Form von Flüssigwasser ausgeschieden.

Dabei werden die Nebelarten häufig anhand der Entstehungsursachen unterschieden: Abkühlungs-, Verdunstungs- oder Mischungsnebel, Strahlungs-, Advektions- und orographische Nebel. Diese werden häufig getrennt von Eisnebel betrachtet. Auch werden Nebel als Morgennebel, Bergnebel oder Seenebel bezeichnet, deren Bezeichnungen allerdings nicht auf die Entstehung zurückzuführen ist. Die Physik ist aber immer die gleiche. Ein Luftpaket kann bei gegebener Temperatur den in ihm enthaltenen Wasserdampf nicht mehr weiter aufnehmen und es kommt zu Kondensation.

Nebel als Indikator für Wetterlagen und weitere Begleiterscheinungen

Bestimmte Wetterlagen begünstigen die Entstehung von Nebel.

Nebel oder niedrige Schichtwolken bilden sich häufig bei stabiler Schichtung am Boden oder einer Inversion in niedriger Höhe. Hier erhöht sich zunächst meist die Anzahl von Staubpartikeln und es entsteht Dunst, der sich halten oder zu Nebel verstärken kann. 

Im europäischen Herbst oder Winter kommt es häufiger zu Advektionsnebeln, die durch die Advektion einer Luftmasse entstehen. Dabei trifft warme Luft aus dem Süden auf kalte Luft aus dem Norden. Die Mischtemperatur liegt unterhalb des Taupunkts und die Luft kondensiert. 

Auch der Küsten- oder Seenebel ist ein Advektionsnebel, der lokal an der Küste oder an Gewässerrändern auftritt. Besonderes Merkmal ist hier die Plötzlichkeit, mit der der Nebel auftreten kann.  

Die Nebelanalyse und Analyse des signifikanten Wetters

In der allgemeinen Luftfahrt ist die Analyse des signifikanten Wetters und damit auch die Analyse niedriger Bewölkung und des Nebel wichtiger Teil der meteorologischen Flugwetter-Vorbereitung – des sog. Wetterbriefings.

TopMeteo bietet hierzu spezielle Karten an, die wir hier näher betrachten.

1. Nebelanalyse-Karte bei TopMeteo

Die Nebelanalyse-Karte bei TopMeteo befindet sich sowohl unter den Prognosekarten als auch dem Menüpunkt SAT/RADAR.

Je nach ausgewählter Region kann die Karte überregional, nach Land oder regional betrachtet werden (Zum Beispiel „europaweit“, „Deutschland“,  „DE SÜD“).

TopMeteo nutzt die jeweils neueste Generation von METEOSAT Satelliten und empfängt die Rohdaten direkt vom Satelliten. Die spezielle Farbgebung der Bilder zeigt auf einen Blick, ob Nebel oder niedriger Stratus vorhanden ist, bei Tag und bei Nacht. In der Dämmerung sind die Bilder jedoch unzuverlässig und am besten nachts.

Die Daten laufen für 12 sog. Kanäle ein, die die Spektralbereiche im sichtbaren, infraroten und Wasserdampf-Bereich abdecken. Die spezielle Farbgebung wird durch Anwendung mathematischer Formeln erreicht, die man auf diese Kanälen anwendet. Eine solche Karte findest du nur bei TopMeteo.

Um einen ersten Überblick über Nebel zu bekommen, schaust du dir am besten diese Nebelanalyse-Karte an. Sie befindet sich unter den Prognosekarten oder SAT/RADAR (hier 5-minütig).

Hier im Beispiel betrachten wir die Nebelkarte Deutschland Nord am Samstag, den 11.3.2023 um 06:00 UTC.  Die zitronengelben Felder südlich und östlich von Hamburg zeigen dir hier Nebel/sehr tiefen Stratus an.

Diese Karte ist besonders nachts hervorragend – vor der Dämmerung. Sobald die Dämmerung eintritt, verwischt sich die Ansicht. Daher ist dann die Ansicht des normalen Satellitenbilds wieder die Top-Ansicht, in der die Bewölkung tagsüber direkt erkennbar ist.

Nebelanalyse_TopMeteo

2. Niedrige Wolken in der Falschfarben-Karte

Der zweite Blick führt dich in die Falschfarben-Ansicht, in der die Bewölkung besser differenziert werden kann.

Das Falschfarben-Bild aus Wasserdampf und Infrarot-Kanälen zeigt Wolken tagsüber wie nachts immer in denselben Farben. Cirruswolken und Kondensstreifen sind eindeutig als schwarze Flächen und Linien zu sehen. Braune bis rötliche Wolken sind mächtige Wolkenkomplexe im mittelhohen Niveau. Gelblich bilden sich dagegen die niedrigen Wolken ab.

Als Beispiel haben wir hier ein Bild vom 18.4.23 gewählt. Man sieht dünne Cirruswolken und Kondensstreifen zwischen Norwegen und Dänemark. Westlich von Irland auf dem Atlantikdichte, kompakte Wolken, aus denen wahrscheinlich auch Regen fällt und an der Ostküste von Schottland Küstenneben. Umso heller das gelb, umso niedriger die Wolkentops. Dieses Bild ist tagsüber aufgenommen. Hier erscheinen Landmassen meist in bläulicher Farbe, während sie nachts zu orange wechseln. Die Farben der Wolken bleiben aber fast identisch.

Dieses Bild ergibt insbesondere animiert als als Loop über die Zeit, z.B. eine Stunde, eine hervorragende Information über die Wolken, ihre Art und die Zugbahnen.

TopMeteo False colour image

3. Wolkentops und Wolken-Untergrenzen

Unsere jüngste Karte, um Nebel und niedrige Untergrenzen, aber auch Cloud-Tops zu analysieren, ist die Wolkentops- und -Untergrenzen-Karte (Cloud Tops und Ceiling). Hier werden Satellitendaten und bodengestützte Messungen (Ceilometer) verschnitten.

Hier wird anhand der roten und orangen Balken sofort sichtbar, in welchen Gebieten niedrige Bewölkung den Flug beeinträchtigt oder sogar verbietet.

Bewölkung unter 1000 ft AGL wird über orange Symbole dargestellt, unter 500 Fuß AGL über rote.

Wolkentops-Wolkenuntergrenzen_Nebelanalyse_TopMeteo

Fazit

TopMeteo unterstützt dich mit wichtigen und leicht lesbaren Informationen bei der Analyse von VFR-Bedingungen, sprich dem Vorhandensein von Nebel und/oder sehr niedrigen Wolken.

Gerade im Herbst und Winter lohnt es sich also, den Blick in die Nebelkarten etwas zu intensivieren. Und mit TopMeteos kürzlich verbesserter Vorhersage auch wieder ein Stück genauer.

 

Lass uns wissen, wie du unsere Analysetools nutzt und welche Erfahrungen du damit gemacht hast: TopMeteo Kontakt.

Wer TopMeteo ausprobieren möchte:

Hier geht’s zur Übersicht der TopMeteo-Software inkl. Trial